BUND Kreisgruppe Dithmarschen

Schottergärten

Schottergärten sind leider weit verbreitet.  (Merlin Michaelis)

Vorgärten aus geschlossenen Kies- oder Schotterflächen, garniert mit einzelnen Kleinsträuchern, Blumenschalen oder Steinfiguren, darunter Kunststoff-Vliese oder Folien – immer häufiger sind Gärten dieser Art in deutschen Städten und Dörfern zu finden.
Schottergärten verdrängen (naturnähere) Gärten. Diese sind ökologische „Nischen“ für Tiere und Pflanzen, die in der intensiv genutzten ländlichen Kulturlandschaft kaum noch Lebensmöglichkeiten finden.

Tatsächlich hat eine Marktforschungsstudie ergeben, dass 15% aller Vorgärten größtenteils versiegelt, also mit Pflaster, Kies oder Schotter bedeckt sind. Gleichzeitig werden Schottergärten auch als „Gärten des Grauens“ bezeichnet und stehen regelmäßig in der Kritik.
Diese Kritik ist begründet, denn auch wenn Schottergärten als pflegeleicht und ordentlich gelten – gelten ist das Stichwort – bergen sie viele ökologische Probleme.
Durch die häufig zum Einsatz kommenden Vliese und Folien unter dem Schotter, wird der Boden von Luft und Wasser abgeschlossen – damit wird diese Fläche aus den Stoffkreisläufen genommen. Die Bodenorganismen ersticken unter den Bedeckungen und die praktisch versiegelte Fläche nimmt kein Wasser mehr auf.
Diese mangelnde Wasseraufnahme ist in dreifacher Hinsicht problembehaftet, denn erstens trägt das Wasser nicht zur Grundwasserbildung bei – wobei Schleswig-Holstein sein Trinkwasser vollständig aus Grundwasser bezieht –, zweitens belastet der Oberflächenabfluss die Kanalisation und kann zu Hochwasserereignissen beitragen und drittens kann der Boden bei hohen Temperaturen kein kühlendes Wasser mehr abgeben. Die Schotterfläche kann zudem Hitze speichern und wieder abgeben, wodurch das Mikroklima sogar noch erwärmt wird.
Die stark eingeschränkte oder nicht vorhandene Vegetation von Schottergärten birgt eigene Probleme, denn neben der oben genannten Funktion in der Mikroklimaregulation, speichern Pflanzen CO2, das über Wurzeln und Pflanzenreste im Boden eingelagert wird und filtern gesundheitsschädlichen Feinstaub.
Die kargen Schottergärten bieten mit dem versiegelten Boden und der mangelnden Vegetation weder Nahrung noch Nistmöglichkeiten für Insekten und Vögel. Dabei können gerade Gärten die biologische Vielfalt erhalten, da sie bei naturnaher Gestaltung ökologische „Nischen“ für Tiere und Pflanzen bieten. In der intensiv genutzten ländlichen Kulturlandschaft finden diese kaum noch Lebensmöglichkeiten.

 

Was können wir tun?

- Untersuchungen haben gezeigt, dass die Menschen sich häufig an den bepflanzten Grundstücken der Nachbarn orientieren! Seien Sie ein Vorbild und sorgen Sie selbst für einen grünen Vorgarten.

- Sprechen Sie Ihre Nachbarn an, wenn Sie den Eindruck haben, dass Sie einen Schottergarten anlegen wollen. Machen Sie sie auf die Auswirkungen aufmerksam.

 

Wo finde ich mehr Informationen dazu?

Laden Sie sich hier den BUND Flyer "Schottergärten - voll im Trend?" herunter. Er enthält viele nützliche Informationen.

BUND Schleswig-Holstein

Einsatz für Mensch & Natur

Informationen zu "Schottergärten" im Landesverband Schleswig-Holstein finden Sie hier.