Sobald die nächtlichen Temperaturen auf über 5 Grad Celsius ansteigen, beginnen Kröten, Frösche und Molche mit der Wanderung zu den Laichgewässern. Leider werden zahlreiche dieser nützlichen Amphibien bei ihrem Weg aus ihren frostsicheren Winterquartieren zu Teichen und Feuchtgebieten auf kreuzenden Straßen getötet. Autofahrer sollten deshalb in den nächsten Wochen bei entsprechender Witterung besonders vorsichtig und langsam fahren. Dies gilt besonders auf Straßen, die an Waldrändern, Talwiesen oder Feuchtgebieten vorbeiführen. Dieses sind ihre Lieblingsplätze.
Auch die zunehmende Zerschneidung der Landschaft erweist sich als problematisch für Amphibien. Dadurch erreichen immer weniger Tiere ihre angestammten Laichplätze. „Schon ab einer Verkehrsdichte von nur 10 Autos pro Stunde können bis zu 50 Prozent der Amphibien getötet werden“, informiert Diplom-Biologin Birte Pankau vom BUND. „Laichschwere Erdkrötenweibchen, die oft schon ihr Männchen auf dem Rücken tragen, brauchen zum Überqueren einer normalen Straße häufig 15 Minuten oder länger.“ Tiere, die nicht direkt von Autoreifen erfasst werden, können bereits ab einer Geschwindigkeit von 30 Stundenkilometern vom Luftdruck vorbeifahrender Autos zerrissen werden.
Alle einheimischen Amphibien stehen unter Artenschutz. Acht der 15 in Schleswig-Holstein vorkommenden Arten sind bereits ausgestorben oder in ihrem Bestand gefährdet. Gartenbesitzer können zum Amphibienschutz beitragen, indem sie naturnahe Gartenteiche (zutreffende Bezeichnung: Gartenweiher !) anlegen. Zudem sollte im Garten auf den Einsatz von Chemikalien verzichtet werden. Regelmäßige Kontrollen von Kellerlichtschächten und Gullys am Haus verhindern, daß Amphibien und andere Kleintiere wie Igel darin tödlich verenden.
Bitte beachten Sie, das man durch das Einsetzen von Goldfischen in jede Art von Gartenweiher (fälschlicherweise oft als "Gartenteich" bezeichnet) solche Kleingewässer zur Todesfalle für alle Arten von Amphibien und Wasserinsekten macht. Die Brut dieser zur Gänze bedrohten Wasserlebewesen, dazu gehören z.B. die Kaulquappen, werden ratzeputz von diesen Fischen gefressen. Damit leisten Sie keinen Beitrag zum Natur- und Artenschutz: im Gegenteil ! Goldfische kommen überwiegend aus Asien und sind eine invarsive Art, die bei uns natürlicherweise nicht vorkommt. Verzichten Sie vor allem darauf, überzählige Exemplare "Ihrer Zucht" in die Natur zu setzen. Dort können sich diese ungehemmt vermehren und zudem auch noch einheimische Kleinfische bedrohen....